Oh Gott, man haette diese Reise auch ein bisschen vorbereiten koennen! Dann haette man gewusst das vor 78 Jahren am 6.6.1944 hier der Strand gestuermt wurde. Wir wundern uns nur, warum grosse Propellermaschinen in Formation ueber dem Strand kreisen. Praktisch den ganzen Tag werden wir von den unterschiedlichsten Bombertypen begleitet. Am Ende sehen wir eine V22- Osprey. Dazu kommen auf den Strassen ganze Kovios aus historischen Militaerfahrzeugen mit entsprechend gekleideten Insassen. Wir geraten in einen Stau durch einen kleineren Ort. Die Ortsmitte ist einfach von einem Militaercamp okupiert. “Wenn die jetzt rauskriegen, dass wir Deutsche sind!” Konstantin hat ehrliche Bedenken. Auch hier auf unserem ersten Zeltplatz spricht er lieber kein Deutsch. Denn ein Jeep der Army parkt auf der Nachbarparcelle. So sind wir also auf dem europaeischen Festland angekommen.
Begonnen hat der Tag mit einem Fruehstueck auf der Faehre zusammen mit unserem kroatischen Freund. Unsere Namen haben wir nicht ausgetauscht aber die Strecken. Er will drei Wochen durch Frankreich radeln, bevor er zurueck nach Dublin muss. Radfahren sei, wie jeden Tag den Doktor zu sehen, konstatiert er. Konstantin feixt und bleibt still.
Gegen eins verlassen wir den Hafen, vorbei an aufgesammelten Fluechtlingen, welche in der Sonne ihrem Schicksal harren muessen. Offensichtlich wollten sie mit den Faehren nach England. Jetzt ueberlege ich schwer, ob man an dieser Stelle noch weiter darauf eingeht. Zumindest gibt es Anlass nachzudenken.
Natuerlich sind wir hier wunderbar aufgenommen worden. Trotzdem ich kaum ein franzoesiches Wort herraus bekomme, schenken sie uns Kuchen zum Nachtisch. Eine Fleischerei hat in Montebourg gross aufgebaut. Wir bekommen Baguettes mit Braten und besagten Kuchen. Oh, als Getraenk stand Cabernet, Bordeaux, Cidre, Eau und Coca Cola zur Auswahl. Da ich mir nicht vorstellen konnte Eau de toilett zu trinken, hab ich mir mit Konstantin eine Flasche Cidre geteilt. Meine Vorsaetze sind also der Kultur zum Opfer gefallen.
In Carentan les Marais steht unser Zelt neben der Marina. Konstantin war im Pool. Kilometer zaehle ich nicht (Konstantin: reusper 55 km). Wir schauen auf den Karten, wie wir langsam nach Hause kommen. Ein Ziel das sehr gut motiviert, uns beide, ist nach hause zu kommen.
Konstantin: Ein sehr schoenes Hochdeutsch. Zusammenfassung des Tages: Nice

